Neue entwickelte analoge Musiksynthesizer bei MUVIG ab 2011

Eine Weiterentwicklung bewährter analoger Klangerzeuger

Bis 1997 existierende Musikstudios musste ich wegen des Oderhochwassers auflösen. Es entstand zwar noch eine CD "Timeless" im Jahr 2003, doch auf Grund fehlender für mich neuer und unverbrauchter Klänge gelangen mir seit dem keine musikalischen Neukompositionen mehr. Im Jahr 2011 startete ich einen erneuten Versuch mit 2 neuen im Internet erworbenen Synthesizern, musste jedoch feststellen, dass mich (virtuelle) Synthesizer musikalisch leider nicht inspirieren konnten. Die Schwebungsverdopplungen im Oktavabstand deuteten auf Computeroszillatoren hin, die nichts mit mir bekannten VCOs zu tun hatten und mich an DCOs aus der 80er Jahren erinnerten. In den Musikstudios in Frankfurt (Oder) hatte ich bis 1997 einige legendäre und teure Synthesizer + Orgeln für Einspielungen zur Verfügung, da ich auch Reparaturen anbot. Viele Vintage - Synthesizer entsprachen damals allerdings nicht meinen musikalischen Vorstellungen und wurden nach ihrer Reparatur sofort wieder verkauft, obwohl sie in der Literatur als einzigartige Boliden beschrieben wurden. Auch waren insbesondere einige der ersten polyphonen Synthesizer sehr reparaturanfällig und bis zu 100 Kg schwer.

Da ich schon in den 70er und 80er Jahren Erfahrungen mit der Reparatur und der Konstruktion analoger Synthesizer gesammelt hatte, entschied ich mich im Jahr 2011, neue einmalige Prototypen verschiedener Analogsynthies für Studienzwecke zu konstruieren und musikalisch nutzbar zu machen. Bei der Entwicklung und Erprobung bin ich dann auf Erkenntnisse gestoßen, von denen ich glaube, dass sie interessierten Menschen zugänglich gemacht werden sollten. Insbesondere kreative Musiker, Komponisten und Klangkünstler, aber auch Wissenschaftler möchte ich ansprechen. Da ich kein Buch veröffentlichen möchte, nutze ich diese Webseite, um meine Erfahrungen und Anregungen schriftlich und bildlich festzuhalten.  Auf Grund der Tatsache, dass ich meine Synthesizer mit seltenen und kaum noch beschaffbaren Bauteilen hergestellt habe, ist ein Hardware - Nachbau nicht noch einmal möglich. Wer selbst neue analoge Synthesizersounds kreieren möchte, kann aus meiner Sicht auch mit modularen Bausteinen und diversen Mischpulten etwas Neues erreichen, wenn finanzielle Mittel und Platz kein Problem darstellen. Ich persönlich mag modulare Synthesizer nicht so sehr, weil mir die Verdrahtung zu schnell unübersichtlich wird. Meine Synthesizer sind deshalb mit vorverdrahteten Baugruppen per (meistens) eigener Tastatur spielbar und werden über Potentiometer und Schalter bedient. Ich habe viele Schaltungen selbst entworfen und erprobt. Bei einigen Filtern kamen allerdings seltene ICs zum Einsatz, die nicht mehr produziert werden. Falls ein Interessent irgendwann einen hier später von mir vorgestellten Prototypen erwerben sollte, so werde ich ihm einen hauseigenen Service im Reparaturfall anbieten können. Aus Urheberrechtsgründen möchte ich die Schaltungsunterlagen jedoch nur für Reparaturen und eigene Weiterentwicklungen nutzen. Die Hardware wurde diskret aufgebaut und alle ICs sind gesockelt. Wer sich für die Klangstruktur elektronischer Musik interessiert und nach neuen Sounds sucht, kann auf diesen Seiten vielleicht einige Anregungen und Erkenntnisse vermittelt bekommen, die ich in über 45 Jahren Erfahrung mit elektronischer Musik und Klangerzeugern gesammelt habe.

 

Nachfolgend als Link zugänglich gemacht sind 10 kleine Beiträge zum Thema analoge Musiksynthesizer:

 

Ausgleichsvorgänge

Eingefahrene Wege

Hörgewohnheiten

Klangkörper

Klangstrukturen

lebendige Klänge

Neue Musikinstrumente (mit Vorwort des Autors)

Synthesizer restaurieren

Warum neue Sounds ?

musikalischer Zeitgeist

Autor: Hagen Grabowski, Inhaber der Fa. MUVIG

 

Einige bei MUVIG ab 2011 hergestellte analoge Synthesizer für Musikproduktionen und Klangstudien

 

MUVIGSYNTH 1: Als 19" Rackmodul im Jahr 2011 hergestellt und im Jahr 2012 durch Keyboard - Controller und Zusatzbaugruppen ergänzt. Ein sehr kompakter Synthesizer mit 2 VCO, 4 ADSR, 4 VCF, 4 LFO und 2 Ringmodulatoren. Stimmstabil nach 20 Minuten über Thermostat und Klimaschaltung. 32 x 6,3 mm Klinkenbuchsen am Modulausgang ermöglichen Einbindung in andere Synthesizer. Besteht aus 3 separaten Einzelsynthies, 2 x mit 12 dB Multimode - Filtern und 1 x mit 24 dB Tiefpass - Filter, die über einen Mixer an ein weiteres 12 dB VCF und einen VCA mit ADSR gelangen. Der Klang ist außergewöhnlich. Das Gerät ist nach musikalischen Gesichtspunkten entwickelt worden. Die durchdachte Verteilung von nur 2 VCO und Sub - VCOs auf 3 Teilsynthies macht das Instrument sehr vielseitig.  Die Tastatur ist hochwertig. Als Staubschutz wurde eine Plexiglashaube hergestellt.

SYNTHE - BASS: Sehr kompakter Analogsynthesizer, nicht nur für Bässe, sondern über externe Tastatur oder CV/GATE auch duophon bis in den Diskantbereich spielbar. Der Synthesizer entstand im Jahr 2012, um auf kleiner Stellfläche möglichst viele Klangmöglichkeiten mit einem Gerät zu ermöglichen. Auf der Rückseite befinden sich 6,3 mm Klinkenbuchsen für sinnvolle musikalische und experimentelle Anbindungen. Mit einem seitlich angebrachten Tragegriff kann der Synthie mit einer Hand transportiert werden. Eine Plexiglasabdeckung schützt Tastatur und Joystick. Das Gerät verfügt über 4 VCO, 4 LFOs allein für PWM, 2 sehr großzügige Mixer, 2 Diode - Ladder 24 dB Tiefpass Filter, 2 parametrische Equalizer, 3 VCA, 4 ADSR, 1 Trigger Delay, 1 Envelope Follower, 2 Ringmodulatoren, 1 analogen und 2 digitale Rauschgeneratoren, 1 LFO Clock Divider mit Detunefunktion für die VCOs und weitere Funktionen. Obwohl die Tastatur nur 1 1/2 Oktaven beinhaltet kann mit einem leicht zugänglichen Schalter eine Oktavumschaltung für das Keyboard während des Spiels einfach erfolgen, was für Bassläufe ausreichend ist. Für die Modulation der 2 VCF kann man auch die beiden ADSR der VCA wahlweise verwenden. Die Modulationsmöglichkeiten der 2 weiteren LFOs sind sehr vielseitig. Die Stellfläche des Synthesizers ist ähnlich wie bei einem größeren Notebook, so dass man ihn sich bequem auf den Schoß stellen kann und per geschlossenem Köpfhörer experimentieren kann, während die Frau z.B. ihre Lieblingsserie im Fernsehen anschaut.

MUVIGSYNTH 3: Ein klassischer monophoner Analogsynthesizer aus dem Jahr 2012 mit 4 VCO und einigen Besonderheiten, die ihn von vielen anderen Modellen unterscheiden. VCO 1 besitzt 2 Sub - VCO und einen Ringmodulator. VCO 2 bis VCO 4 können von 4 verschiedenen Quellen aus moduliert werden. Der Synthie besitzt 3 LFO, NOISE, und ein Trigger - Delay. Das Besondere ist ein dem VCF vorgeschalteter VCA, der einen eigenen ADSR und 4 Klangquellen besitzt. Dadurch ist das Erzeugen von perkussiven Klängen oder Nebentönen zum Hauptklang möglich. Dann folgt ein 24 dB Tiefpassfilter mit Mixer und ADSR der einen Umschalter für kurze und lange Hüllkurven besitzt. Dem VCF folgt der End - VCA mit ADSR. Beide können von 4 verschiedenen Quellen aus moduliert werden. Die Kopfhörerbuchse befindet sich an der Frontseite. Der Synthie ist sehr übersichtlich aufgebaut und es macht Freude, ihn zu spielen.

MUVIGSYNTH 4: Ein Modulationsmonster aus dem Jahr 2013, der nichts für Leute mit schwachen Nerven ist und sich klanglich von vielen anderen analogen Synthesizern unterscheidet, denn er enthält 2 x spezielle diskrete Transistorfilter, die eindeutig aggressiver als bekannte 24 dB Tiefpässe klingen. Dieser Synthesizer kommt vom Planeten "Mars" und wurde für Männer gebaut. Obwohl der Synth 4 VOICES enthält, ist er monophon spielbar. Jeweils 2 VOICES werden dann 2 VCF und 2 VCA zugeführt, was auf eine Mehrfachsynthese hindeutet. Die Modulationsmöglichkeiten auf der linken Seite regen sehr zum experimentieren an. Die Klangmöglichkeiten dieses Gerätes warten also noch auf ihre Erschließung. Am Ausgang befinden sich 6,3 mm Klinkenbuchsen für CV, GATE, OUTPUT und PHONES.

SEQ - SYNTH 1: Entstand 2013 im Ergebnis diverser Tests aus der Kombination eines Sequenzers mit einem Synthesizer. Das Instrument ist monophon oder duophon spielbar und gleichzeitig als 2 x CV + 2 x GATE - Keyboard einsetzbar. Die Front ist sehr steil angeordnet worden, was die schnelle Bedienung erleichtert und die Stellfläche verringert. Die VOICE - Aufteilung ist folgende: VOICE A mit 2 x VCO, 1 x NOISE, 1 x VCF, 2 x VCA; VOICE B mit 2 x VCO, 1 x VCF, 4 x ADSR und VOICE C mit 3 x TOP - OCTAVE - VCO und 3 x 4 SUB - VCO, sowie 4 x VCF und 4 x VCA. Der 2 - fach - Sequenzer ist 10 stufig ausgelegt und SEQ. A kann gegenüber SEQ. B im Startpunkt in Stufen verschoben werden. Beide CV besitzen getrennt regelbare Portamento - Zeiten. Alle VCF sind 24 dB Tiefpässe mit angepasster Mittenfrequenz. Der Klang dieses Synthesizers ist mit einem musikalischen Feuerwerk vergleichbar, wenn man versteht, ihn zu spielen.

SEQ - SYNTH 2: Eine Kombination aus 2 stimmigem CV + GATE - Keyboard und Sequenzer mit Analog Drums + analogem Synthesizer. Beide Teile wurden im Jahr 2013 hergestellt und 2014 verbessert.  Der Linke Teil des Standmodules beinhaltet voreingestellte Drum Pattern Presets oder wahlweise selbst steckbare Drum Pattern. Man kann zwischen 33 oder 4 x 5 Stufen wählen, um Sequenzen oder Pattern herzustellen. Alle Pattern sind während des Spieles umschaltbar. Die Anzahl der Stufen lässt sich auch durch Reset - Funktionen verringern. LEDs zeigen die logischen Zustände der Pattern oder Sequenzen an.  Das System wurde als Studio - Experimentiersystem entworfen. Alle sinnvollen Kombinationen wurden vorverdrahtet, bis auf die frei steckbaren Pattern und Sequenzen. Im rechten Teil des Standmodules befinden sich diverse Synthesizer Baugruppen, die entweder über externe CV + GATE oder über eine Summierung mit dem Sequenzer auf der linken Seite angesteuert werden können. Durch die 2 Stimmigkeit des Keyboards hat man viele Soundmöglichkeiten. Der Synthesizer auf der rechten Seite kann auch ohne den Sequenzerteil verwendet werden. 8 x VCO und 4 x 24 dB Tiefpass - VCF sprechen für sich, was die Klangfülle dieses Systems betrifft.

MUVIGSYNTH 5: Dieser analoge Synthesizer wurde 2014 entwickelt und hergestellt. Das Gerät wurde übersichtlich und mit hochwertigen Komponenten ausgestattet. Die Seitenteile sind aus 40 Jahre gelagertem Hartholz gefertigt worden und die Tastatur wird Pianisten gerecht. Es handelt sich um einen monophonen Synthesizer, der auch duophon spielbar ist. Besonderes Augenmerk wurde auf die musikalisch sinnvollen und interessanten Modulationsmöglichkeiten der 4 VCO gelegt. So erhielt jeder VCO einen separaten ADSR zur Frequenzmodulation, was natürlichen Einschwingvorgängen anderer Instrumente gerecht wird. Zusätzlich zum MASTER - VIBRATO kann jeder VCO mit einem separaten LFO moduliert werden, oder mit dem zugeordneten ADSR. 2  x 24 dB Tiefpass Filter und 2 x VCA werden von weiteren 4 x ADSR gesteuert. Weitere Modulationsmöglichkeiten sind vorhanden und leicht umzusetzen.

MUVIG

ASTROMUVIG

C: 2016-2019